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Der Geist Gottes – Gnade und Jubel

Der Besuch Marias bei Elisabet
Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?

Lk 1,41-43

Ist es nicht erstaunlich und tiefgründig, welche Offenbarung Gottes hier ganz zu Anfang steht: zunächst ist hier ein Engel mit der Verheißung des Kindes, das noch vor seiner Zeugung von Gott berufen ist, dem die Gabe des Heiligen Geistes bereits im Mutterleib zuteil werden soll und das Wegbereiter für Gottes Kommen sein darf. (Lk 1,13-17)
Danach folgt die Verheißung der Geburt Jesu durch den Engel und die Menschwerdung des Gottessohnes.
Maria – vom Wort Gottes im Wortsinn erfüllt – trägt das göttliche Wort in ihrem Leib zu Elisabet.
Geheimnisvoll wird ihr Wort im heiligen Gruß wird zum überströmenden Gnadenfluss durch Christus, der gegenwärtig ist.

Impuls: Tag 03

Das ewige Wort begnadet das Menschenwort und gießt den Heiligen Geist aus, wie es der Engel verheißen hat.
Das ewige Wort begnadet das Menschenwort und der Geist der Erkenntnis offenbart sich, offenbart Gottes Wirken, offenbart Gottes Wunder – verursacht Jubel und Staunen, Ehrfurcht in Freude.

Der ungeborene Erlöser
das schweigende Wort Gottes in seiner demütigen Verborgenheit, im Leib Mariens
ist doch mächtig in aller Ohnmacht!
Durch die Gegenwart des ungeborenen Gottessohnes
wird der Jubel des ungeborenen Vorläufers
zum Segen für seine Mutter und zur Gabe im Gottesgeist.

Der Geist Gottes formt in stiller Berührung
und in der Gegenwart des verborgenen, fleischgewordenen Wortes
im Menschenwort der beiden Frauen das Lob auf die Gnade,
das Lob auf die Liebe des Vaters,
die sich dem ungeborenen Vorläufer und seiner Mutter offenbart.

UnbenanntDie beiden Ungeborenen sind Ursache für unfassbare Gnade und in diesem Licht bekommt das Lob Elisabets eine neue Dimension, wenn sie ausruft: „Gesegnet bist du … und die Frucht deines Leibes.“

Gesegneten Leibes – ein seltener Ausspruch.
Gesegneten Leibes sein – ist so ganz anders als „ungwollt schwanger““.
Gesegneten Leibes – das öffnet den Blick auf die Würde des Menschen durch Gottes Gnade und Segen, ist ein ehrfürchtiges Staunen und dankbares Anerkennen des Wunders des Lebens.

Gesegnet bist du! 
Gesegnete Mutterschaft! Gesegnet von Gottes Vaterliebe!
Gesegnete Kindschaft in Gottes liebevollem Plan.

(© Michaela Voss)

Papst Johannes Paul II. schreibt in seiner Enzyklika EVANGELIUM VITAE:

45. Die Offenbarung des Neuen Testamentes bestätigt die unbestrittene Anerkennung des Wertes des Lebens von seinen Anfängen an.

… Aber noch deutlicher verherrlicht wird der Wert der Person von ihrer Empfängnis an in der Begegnung zwischen der Jungfrau Maria und Elisabet und zwischen den beiden Kindern, die sie im Schoß tragen.

 

Es sind gerade die Kinder, die den Anbruch des messianischen Zeitalters offenbaren:

in ihrer Begegnung beginnt die erlösende Kraft der Anwesenheit des Gottessohnes unter den Menschen wirksam zu werden.

»Sogleich — schreibt der hl. Ambrosius — machen sich die Segnungen des Kommens Marias und der Gegenwart des Herrn bemerkbar…

Elisabet hörte als erste die Stimme, aber Johannes nahm als erster die Gnade wahr;

sie hörte nach den Gesetzen der Natur, er hörte kraft des Geheimnisses;

sie bemerkte die Ankunft Marias, er die des Herrn:

die Frau die Ankunft der Frau, das Kind die Ankunft des Kindes.

 

Die Frauen sprechen von den empfangenen Gnaden,

die Kinder im Schoß der Mütter verwirklichen die Gnade und das Geheimnis der Barmherzigkeit zum Nutzen der Mütter selber:

und diese sprechen auf Grund eines zweifachen Wunders unter der Inspiration der Kinder, die sie tragen, Prophezeiungen aus.

Von dem Sohn heißt es, daß er sich freute, von der Mutter, daß sie vom Heiligen Geist erfüllt wurde.

Nicht die Mutter wurde zuerst vom Heiligen Geist erfüllt, sondern der vom Heiligen Geist erfüllte Sohn war es, der auch die Mutter mit ihm erfüllte«.

 

Hervorhebung durch die Autoren

betende hände © michaela vossWir bitten Gott um die Gabe, dass wir in unserem Gebet und in der Fürbitte die Gnade Gottes dorthin tragen dürfen,
wo der Erlöser Hoffnung und Heil schenken will,
wo er aus der Finsternis, aus Sünde und Tod befreien will.

… Heilige Maria, du gehörtest zu jenen demütigen und großen Seelen in Israel,

die – wie Simeon – „auf den Trost Israels warteten“ (Lk 2, 25),

wie Anna auf die „Erlösung Jerusalems“ hofften (Lk 2, 38).
….
Als du in der heiligen Freude über die Berge Judäas zu deiner Base Elisabeth eiltest,
wurdest du zum Bild der kommenden Kirche,
die die Hoffnung der Welt in ihrem Schoß über die Gebirge der Geschichte trägt.
Aber neben der Freude, die du in deinem Magnificat in die Jahrhunderte hinein gesagt und gesungen hast,
wußtest du doch auch um die dunklen Worte der Propheten vom Leiden des Gottesknechtes in dieser Welt.

Heilige Maria, Mutter Gottes, unsere Mutter,

lehre uns mit dir glauben und hoffen und lieben.

Zeige uns den Weg zu seinem Reich.

Stern des Meeres, leuchte uns und führe uns auf unserem Weg!

Papst Benedikt XVI.  seiner Enzyklika SPE SALVI im langen Gebet „Maria Stern der Hoffnung“ am Schluss

Mit diesen Impulsen laden wir in diesen “33 Tagen für das Leben” ein, den “Babyrosenkranz” zu beten, das Gebet zu den Heiligen Engeln, das Veni Sancte Spiritus (f.d. Ungeborenen), oder auch den unersetzlichen Rosenkranz, das Vaterunser oder andere Gebete, mit denen wir vor Gottes Angesicht um Erbarmen und um die Fülle der Erlösungsgnade und um Heil flehen wollen.
Gott segne Sie!
Im Gebet verbunden – Ihr ProMinimis-Redaktionsteam