Heimsuchung1-(c)-michaela-voss

 

EILEN um zu helfen – weil Wissen Verantwortung ist.

Der Besuch Marias bei Elisabet
Nach einigen Tagen machte sich Maria auf den Weg
und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa.
Lk 1,39-40

Heute feiert die Weltkirche das Fest Maria-Heimsuchung.

(Im deutschsprachigen Raum wird es erst am 02. Juli begangen)
Diese liturgische Eigenheit hat uns zur Gebetsinitiative „33 Tage für das Leben“ inspiriert, denn genau diese Zeit liegt zwischen beiden Festtagen.
Maria-Heimsuchung ist ein großartiges, heilsgeschichtliches Ereignis, das noch viel zu wenig betrachtet wird.
Es ist der Tag, an dem der ungeborene Erlöser gleichsam zu allen ungeborenen Kindern kommt. Ein „Schlüsselereignis“ im Wortsinn.

Impuls: Tag 01

Im Lukasevangelium geht unmittelbar vor dem obigen Bibeltext die Verkündigung und Menschwerdung Jesu voraus. Kurz drauf macht sich Maria auf den Weg zu Elisabet. Sie zögert und wartet nicht lange. „Nach einigen Tagen“, lesen wir, bricht sie auf.

Maria ist nicht allein mit sich beschäftigt – obwohl sie allen Grund dazu gehabt hätte.
Maria denkt nicht nur an ihre eigene Lage, ihre eigenen Sorgen, ihre eigenen Belange – obwohl sie nach dem Besuch des Heiligen Engels und der Botschaft Gottes sicherlich eine Menge Grund dazu gehabt hätte.

Der Engel hatte zu ihr von Elisabet und deren außergewöhnlichen Lage und Schwangerschaft gesprochen.
Maria versteht das Wissen um eine Realität nicht allein als „INFORMATION“.
Sie hört nicht nur ein Detail aus dem Leben eines anderen Menschen und speichert dies dann unter „Infos und Sonstiges“ ab.

Mit-wissen ist für die reine Magd des Herrn sogleich ein heiliger Auftrag.
Mit-Wissen ist für sie gleichzeitig der heilige Anruf Gottes zur Verantwortung.
Darum zögert sie auch nicht lange. Sie macht sich auf den Weg, denn eines ist klar: Elisabet wird in jedem Fall verschiedenste Hilfe benötigen!

Maria schiebt keine Verantwortung ab und hofft nicht einfach nur, dass sich schon die „anderen Leute“ darum kümmern werden, die in der Nachbarschaft sind.
Sie zieht sich nicht aus der Verantwortung des Wissens, um es den „Anderen“ zu überlassen: den anderen Verwandten, den anderen Leute, den anderen Bekannten, den anderen von der Synagoge, von der Dorfverwaltung …!
Maria weiß um die ungewöhnliche und nicht ungefährliche Lage Elisabets, die im hohen Alter noch ein Kind bekommen wird.

Maria EILT!
Sie trödelt nicht, sie sucht keine Ausreden, sie erledigt nicht noch unzählige „andere Sachen“, die man vorschieben könnte.
Sie zögert nicht, sucht nicht den eigenen Vor- oder Nachteil oder Gründe, sich aus allem sicherheitshalber und bequemer herauszuhalten.

Maria EILT!
Sie tut, was sie kann und lamentiert nicht über all das, was sie nicht kann.

Und wir? Und Du und ich?
Wenn wir Maria zum Vorbild nehmen, dann werden wir das Wissen um die himmelschreiende Not der Kleinsten nicht einfach nur als eine „Information“ zur Seite schieben. Dann können wir nicht einfach zur Tagesordnung übergehen und unsere eigenen Probleme und Problemchen weiter als einzige Priorität hegen und pflegen oder die Verantwortung mit klugen Argumenten auf all die „Anderen“ schieben, denen wir das so gerne überlassen.
Wenn wir Maria zum Vorbild nehmen, dann werden wir die Wirklichkeit der Not und Todesgefahr all der unzähligen Babys nicht einfach nur zur Kenntnis nehmen, die heute schon einen „Termin für ihren Tod“ bekommen oder über deren Leben und Tod gerade noch diskutiert, gestritten, gerungen und verhandelt wird …!
Was können wir tun? Wie EILEN wir?
Wir können vielleicht direkt „vor Ort“ helfen und einer konkreten Person beistehen, sie ermutigen, sie stützen, ihr Rückendeckung und praktische Hilfe anbieten …
Wir können vielleicht über Hilfsorganisationen und Lebensrechtsbewegungen helfen, indem wir deren Arbeit unterstützen.
Wir können jedoch IMMER und täglich im Gebet die Gnade und Hilfe Gottes erflehen, die Wunder wirkt, wo der Glaube groß ist!

Papst Johannes Paul II. schreibt in seiner Enzyklika „Evangelium Vitae“ (derer im Jahr des Glaubens besonders vom 15.-16. Juni in Rom gedacht wird):

87. Kraft der Teilhabe an der königlichen Sendung Christi müssen sich die Unterstützung und Förderung des menschlichen Lebens durch den Dienst der Nächstenliebe verwirklichen, der im persönlichen Zeugnis, in den verschiedenen Formen des freiwilligen Einsatzes, im sozialen Handeln und im politischen Engagement zum Ausdruck kommt.

Das ist zur Stunde eine besonders dringende Forderung, da sich die »Kultur des Todes« so mächtig der »Kultur des Lebens« widersetzt und bisweilen die Oberhand zu gewinnen scheint.

betende hände © michaela vossWir beten heute besonders für alle, die um die Not der Ungeborenen, der Schwangeren und Familien wissen.

Herr, allmächtiger Vater!

Nach dem Vorbild Mariens lass uns eilen, wo wir um die Not der Kleinsten, der Ungeborenen wissen.

Lass uns hilfsbereit eilen und schenke uns die Erkenntnis, wie wir helfen können.
Habe Erbarmen, gütiger Vater, im Blick auf Deinen geliebten Sohn Jesus Christus,
der selbst den Weg des menschen und der Erlösung im Schoß seiner Mutter begonnen hat!
Sei Du der Helfer der Helfer!
Schenk‘ Du Segen, Heil, Hoffnung und Rettung!
Segne Deine Kinder!
Vom Kleinsten bis zum Großen.
Vom Embryo bis hin zum Greis.
Vom ersten Augenblick des Lebens bis zum Letzten.
Vater! Vater unser! Erbarme Dich!

Mit diesen Impulsen laden wir in diesen „33 Tagen für das Leben“ ein, den „Babyrosenkranz“ zu beten, das Gebet zu den Heiligen Engeln, das Veni Sancte Spiritus (f.d. Ungeborenen), oder auch den unersetzlichen Rosenkranz, das Vaterunser oder andere Gebete, mit denen wir vor Gottes Angesicht um Erbarmen und um die Fülle der Erlösungsgnade und um Heil flehen wollen.
Gott segne Sie!
Im Gebet verbunden – Ihr ProMinimis-Redaktionsteam